Mittwoch, 13. Februar 2013

Nun will der Lenz uns grüßen


Liebe Blogleser,

vieles hat sich wieder getan seit meinem letzten Blogeintrag. Nun gut - das ist auch keine Kunst, wenn man ihn mal wieder drei Wochen lang verwahrlosen lässt. Tatsache ist, dass ich in der Zwischenzeit wieder einmal Besuch hatte - dieses Mal von einer guten Freundin aus Tübingen - und dass morgen meine Eltern mit einer Reisegruppe für eine Woche nach Israel kommen. Es gibt also viel Grund zur (Vor-)Freude.

Bei Taybeh im Westjordanland, wo übrigens die einzige Brauerei im
Nahen Osten steht, die nach dem deutschen Reinheitsgebot braut.
Vieles hat sich auch getan, wenn man in die Natur hinausschaut. In ganz Israel grünt und sprießt es. In ganz Israel? Nein. In den Wüsten klappt das immer noch nicht. Trotzdem möchte ich euch mit diesem Blogeintrag ganz im Kontrast zum vorigen mit auf die Reise durch Israel und Palästina nehmen und euch zeigen, wieso es leere Worte sind, wenn die Einwohner des Landes davon sprechen, dass es keinen wirklichen Frühling gibt.
Der Gan Ha-Schloscha (Der Garten der Drei) ist nach drei jüdischen
Männern benannt, die im Krieg dort getötet wurden.
Ja, ihr seht hier schon richtig! Der Rasen ist bereits zum ersten Mal gemäht, das Gras ist saftig grün und die Bäume sind im Vollbesitz ihrer Blätter. Nun gut, das ist zum Einstieg vielleicht ein etwas unpassendes Bild, weil es im Gan Ha-Schloscha aufgenommen wurde. Dort gibt es heiße Quellen, die die Wassertemperatur sowohl im Winter als auch im Sommer bei angenehmen 28°C halten. Mit diesem paradiesähnlichen Garten begann am Freitagvormittag unsere kleine Urlaubsfahrt in den Norden. Abseits der Jerusalemer Winde freuten wir uns am Baden und ließen uns von der Sonne trocknen. Nach Blockseminar, Beginn einer kleinen Hausarbeit und Lernen für die Talmud-Prüfung war es die pure Erholung, sich den Pelz aufzuwärmen und einfach mal nichts tun.
Weiter nordwärts angekommen, kann man erkennen, dass der Gan Ha-Schloscha keine Illusion war. Um mein Trauma der abgesperrten Straße nach Hippos zu bewältigen, wanderten wir im Sonnenuntergang vom Fuß des Golan bis hoch nach Hippos und sahen dabei dieses (für israelische Verhältnisse) Blumenmeer. Die Regenfälle, die es im Januar nicht zu knapp in Galiläa gab, verhalfen der Natur zu dieser Pracht und ganz nebenbei noch dem See Genezareth zu seinem höchsten Pegelstand der vergangenen Jahre. Wenn man bedenkt, dass ein großer Teil des israelischen Trinkwassers aus dem See kommt, versteht man, wieso der Wasserspiegel so aufmerksam beobachtet wird!

In der Hoffnung, jetzt in euch genügend Neid geweckt zu haben, kann ich mich jetzt wieder beruhigt der jüdischen Traditionsliteratur widmen.
Mit dem Sonnenuntergang und See Genezareth (und Biff) im Rücken und einem nur vom Wind bedingtem Seitenscheitel verabschiede ich mich wieder bis zum nächsten Mal,
Euer Martin

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